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Mittwoch, 4. September 2013

Zu den Akten gelegt

Letztens habe ich einem Herzmenschen dabei geholfen alte Sachen auszusortieren.

Ich mag das sehr gerne, wegschmeissen, zerreissen, Luft schaffen und natürlich potentieller Erinnerungsgefahr vorbeugen. Sind die Erinnerungsstücke aus den Augen sind sie natürlich nicht aus dem Sinn, aber ich mag es zu wissen, dass ich nicht in ungewollten Momenten noch über solche Artefakte stolpern kann.

Im Moment ist so eine Zeit, ich stolper gerne mal und falle auch des öfteren heftig auf die Nase.
(Verstärkte Erdanziehungskraft???)

Aber ich rappel mich früher oder später auch wieder auf.

Bei aussortieren habe ich mich mit Zeiten meiner Kindheit auseinandersetzen müssen, da die Emotionen ganz geballt über mich weggeschwemmt sind.

Traurigkeit, von der ich gar nicht wußte, dass sie diesbezüglich da ist. Wut und Enttäuschung über Menschen, die mich nicht fair behandelt haben und Mitgefühl, für alle Kinder die ähnliches durchmachen müssen oder Erwachsene, die solche Zeiten "hinter sich" haben.

Und irgendetwas bleibt doch, ein Hauch Gefühl, was stärker auftritt, starkes Mitgefühl für andere in ähnliche Situationen und Tränen die man für das Kind weint, was man selbst einmal war.

Jedenfalls habe ich diesmal keine guttuende Leere nach dem Ausmisten verspürt, es scheint als laufen die Fässer über.
Alles was ich so sorgsam verschlossen hatte drängt nun mit aller Macht nach draußen.

Ich weiß, dass das gut ist, ich weiß, dass die Verschlüsse nur provisorisch waren und doch... manchmal wünschte ich sie würden ein Leben lang halten.
Dann müsste ich den Dämonen nicht ins Gesicht schauen und könnte die Vergangenheit einfach abstempeln und schließlich zu den Akten legen.

krankeschwester

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