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Sonntag, 18. August 2013

Streiten...

kann ich gar nicht gut, also diskutieren schon, aber die Ruhe danach auszuhalten fällt mir unglaublich schwer. Wenn ich mit einem Herzmenschen gestritten habe, fühle ich mich immer schuldig.

Häufig weiß ich schon, dass nicht immer nur ich schuld bin und kann es annehmen.

In manchen Momenten kommt aber trotzdem das schwarze Loch, diese Dunkelheit, die mich zu verschlingen droht. "Du hast wieder alles falsch gemacht", "du hättest nicht so für dich einstehen sollen", "du bist zu weit gegangen" und anderes. Ab und an schiesse ich übers Ziel hinaus und die Diskutiererei macht vieles einfach noch schlimmer und führt zu keiner Erleichterung.

Die Funkstille nach einem Streit ist aber noch unerträglicher für mich.

Sie bringt die Angst mit, die vorwegnehmende um genau zu sein. "Was wenn dem Menschen mit dem ich gestritten habe nun etwas passiert?"

Manchmal entschuldige ich mich dann auch etwas vorschnell, um diese Angst und dieses Risiko gar nicht erst spüren zu müssen. 

Ich gehe nicht gerne im Streit auseinander.
Ich muss alles bis auf das Letzte Pünktchen geklärt wissen.
Für mich ist das beruhigend, für manche Menschen auch sicher mal anstrengend.

Bei einem Streit kommen mir auch so häufig alte Sachen hoch, die Verletzungen, die ich schon vor einiger Zeit und teilweise vor Jahren davongetragen habe.

Wenn mich etwas sehr stark verletzt kann ich unfair werden und hole die alten Sachen wieder hervor. Komisch oder? Denn bei anderen Menschen kann ich dieses Verhalten abolut nicht leiden.

Bei mir selbst arbeite ich Schritt für Schritt daran altes alt seien zu lassen, aber das ist in emotionalen Momenten manchmal leichter gesagt als getan.

Ich kann nicht gut aushalten, den Streit im allgemeinen, die Verletzungen und die Zeit danach.

Wäre es möglich würde ich jegliche Auseinandersetzung vermeiden, aber dann müsste ich alleine bleiben und das möchte ich noch weniger.

Wie geht es euch bei diesem Thema? Wie geht ihr mit Streit und/oder streitähnlichen Situationen um?

krankeschwester

Sonntags - Spruch 3.

                                  Geh deinen Weg

                                  und lass die Leute reden. 

                                   

                                                          Dante Alighieri

Freitag, 16. August 2013

Freitags - Facts * 5 *

13. WG oder alleine wohnen?
       Ich glaube ich bin eher der Typ Mensch der lieber alleine wohnt. So kann ich mich in meine
       Ecken zurückziehen, und muss nicht ständig Rücksicht nehmen.
       Auf der anderen Seite kann es sicher auch schön sein, öfter mal jemandem zum quatschen etc
       zu haben.

14. Unterfordert oder Überfordert?
      Momentan eher überfordert, mit mir und der Welt.
      Mit Sachen, die zu erledigen sind, einfach allen Dingen die Kraft kosten.

15. Wenn ich ein Tier wäre, wäre ich...
       ein Vogel, der die Freiheit um sich spürt...

Dienstag, 13. August 2013

Auf dem Weg

"Nun geh schon hinein", sagte sie und nickte mir aufmunternd zu.

In meinem Magen machte sich das altbekannte Gefühl bereit, diese Ahnung, dass das Öffnen dieser Tür nichts Gutes bringen würde.

"Ich kann nicht. Was ist wenn das was dahinter ist, noch schlimmer ist, als sie denken?"

Sie schüttelte den Kopf und wies mit der Hand auf das Schloss. Da erst bemerkte ich den großen Schlüssel in meiner Hand. Ich hatte das Gefühl sein Gewicht wurde von Minute zu Minute schwerer.

Ungeduldig schnalzte sie mit der Zunge.
" Nun schliess schon auf. Es kann doch nichts schlimmeres dahinter stecken, als dies hier."

Sie machte eine ausladende Handbewegung und deutete auf die alten, verstaubten Möbel, die kaputten Fenster, die Risse in den Wänden und auf das durchlässige Dach, dem mehr als ein paar Dachziegel fehlten.

" Besser dies, als etwas Unbekanntes?" fragte sie und lächelte mich aufmunternd an.

"Ich bin mir nicht sicher" antwortete ich und drehte den Schlüssel in meiner Hand.
Ich fing an mir die Tür genauer anzusehen. Sie war stabil, wirkte aber nicht klobig. An ihrem Rahmen splitterte weißer Lack ab. Die Tür selbst war matt braun gestrichen.
Das Schloss sah klein aus, geradezu winzig im Vergleich zu der Größe des Schlüssels.

Ich schüttelte den Kopf und steckte ihn in das leicht verrostete Schloss. 
"Könnten sie vielleicht zuerst?" fragte ich sie zögerlich und ahnte schon bevor ich sie ansah, dass ihr Kopfschütteln ein klares Nein war, wie es deutlicher nicht hätte seien können.

Ich atmete tief durch und bewegte den Schlüssel im Schloss.
Ich war verblüfft wie leicht er sich umdrehen ließ. Die Klinke ließ sich schwer herunterdrücken und meine Angst übernahm wieder die Oberhand.
Vielleicht sollte ich es doch lieber verschlossen lassen. Noch ist nichts passiert.

Als hätte sie meine Gedanken gelesen, legte sie ihre warme Hand auf meine und wir drückten gemeinsam die Klinke herunter.
Schnell stieß ich die Tür ganz auf. Augen zu und durch.
Der erste Schritt war getan.

Sie trat über die Schwelle und sah mich herausfordernd an. "Nun komm schon, du schaffst das auch. Ich bin bei dir. Ich helfe dir hinüber, aber weitergehen musst du dann allein."

Ich atmete nocheinmal tief durch und trat hinein ins Unbekannte.

Und was mich dort erwartet hat? Das kann ich euch noch gar nicht richtig sagen.
Ich bin noch auf dem Weg.

krankeschwester

Montag, 12. August 2013

Vom Geben und nehmen

Vor ein paar Tagen hat mir eine liebe Brieffreundin überraschend ein Päckchen geschickt. Ich habe mich sehr gefreut, über das tolle Duschbad, die Gesichtsmaske,das Peeling, Süßigkeiten und einen wunderbar langen Brief. Das waren meine ersten Gedanken.

Kurze Zeit später allerdings saß ich zwischen diesen schönen Dingen, die mich freuen und verwöhnen sollen, und die Frage war wieder da. Diese Frage, die mich schon seit viel zu langer Zeit begleitet.

Die Frage nach dem Warum? Zu ihr gesellten sich die Gedanken, ich habe doch gar keinen Geburtstag, etwas besonderes geleistet habe ich auch nicht, ... ich habe das doch gar nicht verdient.

Ich weiß, dass ich das alles nicht denken sollte und dass der magelnde Selbstwert diese Kettenreaktion hervorgerufen hat, aber das ist leichter gesagt als getan.

Hätte ich die Geschenke persönlich in die Hand gedrückt bekommen wäre mein erster Impuls gewesen zu sagen, dass ich das nicht annehmen kann. Bei manchen Menschen ist es eine Floskel, aber mir hätte es aus der Seele gesprochen.

Durch Therapiestunden und Gespräche mit anderen Betroffenen ist es mittlerweile ein wenig anders geworden.
Ich habe es zumindest geschafft das Päckchen, mit all den schönen Sachen, anzunehmen.
Ein mulmiges Gefühl bleibt, aber ich bin fest entschlossen.

Vielleicht ist es ja doch okay? Vielleicht kann ein anderer Mensch es wirklich so sehen, dass ich sowas schönes "verdiene"?

Ich werde mich bedanken, nicht überschwänglich und als wäre ich ein Nichtsnutz, sondern liebevoll, genau wie ich empfinde mit einer hübschen Karte.

Ist es nicht komisch, dass man mit dem (An-) Nehmen solche Probleme haben kann und einem das Geben so riesige Freude macht? Bei mir ist es tatsächlich so.

Das Nehmen kostet mich eine starke Überwindung, das Geben ist für mich guttuend und fast wie die Luft zum atmen. Manchmal gebe ich auch zuviel, aber dadurch fühle ich mich lebendiger.
Ich habe das Gefühl einen Menschen ein kleines bisschen glücklicher zu machen und dadurch fühle ich mich auch glücklich.

Es ist immer noch so schwer für mich eine Balance zwischen den beiden Dingen zu finden und das vermehrte Geben zehrt mich in manchen Zeiten aus. Aber es tut so gut und gibt mir auch viel wieder. 
Es gibt mir das Gefühl, dass ich auch jemand bin, der manchmal Gutes schaffen kann.

Was ich mir wünsche ist nur die richtige Balance zu finden, den Grauton zwischen Geben und Nehmen zu finden und eine gewisse Ausgewogenheit zu erhalten.

krankeschwester

Freitag, 9. August 2013

Freitags - Facts * 4 *

10. Wann bist du an Depressionen erkrankt?
      In einer Diagnose festgehalten wurde es das erste Mal vor ca 4 Jahren.


11. Findest du Ratgeber zu lesen bringt einen bei Depressionen weiter?
      Ich denke, das ist eine Typsache. Mir hat es am Anfang ein bisschen mehr
      Sicherheit gegeben selber etwas in Erfahrung zu bringen oder auch von anderen
      Betroffenen zu lesen.
      Ich finde es gibt hilfreiche und auch nicht so hilfreiche Ratgeber zu diesen
      Themen. Aber einen Versuch, ist die Lektüre, meiner Meinung nach, alle mal
       wert.

12. Welches Buch war das erste, welches du zum Thema Depression gelesen hast?
      Das werde ich niemals vergessen, das war "Mängelexemplar" von Sarah Kuttner.
      Ich mag dieses Buch immer noch sehr und werde es in einem anderen Post
      noch näher vorstellen.

Dienstag, 6. August 2013

Flut der Erinnerungen

Ich habe gestern mit einem meiner liebsten Herzmenschen einen Tagesausflug gemacht.

Wir fuhren mit dem Zug und der Weg dieser Fahrt führte mich an einem Haufen Erinnerungen vorbei.
Ich muss anmerken, dass es keine guten Erinnerungen sind, eher traurige und traumatische.

Ich weine nicht gerne in der Öffentlichkeit, ich habe mich gern im Griff und kontrolliere meine Gefühle.
Gestern viel es mir unglaublich schwer.

Die Erinnerungen lagen wie eine zentnerschwere Last auf meiner Brust und ich konnte schwerer atmen.
Sie schnürten mir die Kehle zu und ließen mich eintauchen in diese vergangenen Zeiten, die soviel Erkenntnis, aber auch soviel Leid brachten.
Ich habe in all diesen Zeiten sehr hohes Lehrgeld bezahlt und hatte gedacht, dass die Rechnung nun beglichen sei. Nun scheint es mir als würde eine neue (Auf-)Forderung auftauchen. 

Diese Erinnerungen sind es, die dafür sorgen, dass ich meine Gefühle gründlich unter Verschluss halte und an mein Herz nur wenige Menschen heranlassen kann.

Ich will soetwas nie wieder erleben.
Was habe ich gelitten, was habe ich geweint... und wenn ich heute durch diese Orte der Erinnerungen fahre, oder nur die Namen höre, scheint es mir, als wäre es doch erst gestern gewesen.

Die Erlebnisse liegen Jahre, teilweise Jahrzehnte zurück und doch kommen sie mich in meinen Träumen besuchen, oder werfen mich wie gestern zurück, um ganze Längen zurück.
Es fühlt sich an als wären die Wunden wieder aufgeplatzt, oder erst gar nicht richtig verheilt gewesen.
Und es schmerzt. Es schmerzt unglaublich stark...

Gerade habe ich das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen, zu zugeschnürt ist meine Kehle, der Kloss der dort festsitzt möchte raus. Noch kämpfe ich dagegen an, denn ich habe eine unsagbare Angst in dieser Flut unterzugehen. Nicht mehr herauszufinden aus der Vergangenheit und meinen Erinnerungen. Und ein Rettungsring ist nicht in Sicht.

Wie hält man sich oben, in der Flut der eigenen Erinnerungen???

krankeschwester

Sonntag, 4. August 2013

Sonntags - Spruch 2.

                                           Im Blick

                                             kommt die Seele

                                                ans Fenster. 

                                                                      August Pauly

Samstag, 3. August 2013

Freitags - Facts * 3 *

Entschuldigt die Verspätung, ich hätte es beinahe vergessen;-(

7. Tier oder kein Tier?
Ich habe zur Zeit kein Haustier, werde aber in Zukunft nach einem lieben, kleinen Mitbewohner Ausschau halten. Sie geben einem soviel...

 8. Schwimmbad oder See?
Seit jeher schon lieber an den Badesee oder gleich ans Meer. Das mag ich viel lieber als die ( leider oft  viel zu vollen ) Schwimmbäder.

9. Dein momentaner Lieblingsplatz?
Es gibt zwei. Bei einem meiner Herzmenschen auf einer Bank im Garten sitzen, oder am Deich sitzen und auf die Felder oder Seen schauen.