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Dienstag, 17. September 2013

Vorstellungsgespräch

Vor einer Weile hatte ich ein Vorgespräch für die Aufnahme auf einer Traumastation. ( Neben oder bedingt durch die Depression, oder so in der Art;-) habe ich eine Posttraumatische Belastungsstörung).

Jedenfalls war es wie jedes Mal, wenn ich etwas vor Ärzten oder Therapeuten erklären muss.
Das Adrenalin schießt durch meine Adern und mir dröhnt der Kopf.

Ich bin vor solchen Gesprächen so aufgeregt, wie zu Zeiten der Berufstätigkeit, vor einem Vorstellungsgespräch.

Als ich mich nun in dieser Klinik vorgestellt habe, war es auch so.

Die Nacht hatte ich nicht wirklich schlafen können und war dadurch wie gerädert.

Das erste gedankliche Häkchen habe ich hinter die gut überstandene Hinfahrt ( keine Panikattacke:-) ) machen können. Und als ich pünktlich bei der Anmeldung ankam fiel schon ein Teil der Last von mir ab.

Nun war ich gespannt auf das Gespräch.

Die Therapeutin, die das Gespräch mit mir geführt hat war sehr nett ( Puh! ) und hat mir auch gleich zu Anfang was zum Ablauf gesagt.

Danach war es schlimm, aber nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte.

Sie stellte Fragen, ich beantwortete sie, so gut ich konnte. Manchmal mit vielen Worten, manchmal nur mit einem Nicken oder Kopfschütteln.
Gefühlte Tausend Mal habe ich die Fragen schon beantwortet, die Situationen geschildert, meine Gefühle benannt. Aber es ist okay, es gehört zu mir und muss bei solchen Gesprächen sein.

Ich muss immer wieder an den Vergleich zu einem Vorstellungsgespräch denken.

Ich sitze vor einer mir völlig fremden Frau und hoffe "krank" oder "hilfsbedürftig" genug zu sein, um die Hilfe in Form der Aufnahme in der Klinik zu bekommen.

Auf der anderen Seite wünschte ich mir nichts mehr als zu gesund zu sein, am nächsten Tag aufzuwachen, arbeiten gehen zu können, zu fühlen und nicht mehr depressiv zu sein.

Also verhalte ich mich neutral, ich fühle ich brauche diese Unterstützung - ich habe ein ganzes Jahr auf dieses Gespräch gewartet gehabt.

Draußen ist der Himmel blau und die Sonne scheint. An anderen Tagen, hätte ich das gar nicht "gesehen", sehen können...

Manche Sätze des Gesprächs rauschen nur so an mir vorbei.

Wäre es ein Vorstellungsgespräch ... ich hätte den Job bekommen. Ich wurde für meine eigenen Schritte gelobt, aber trotzdem werden mir Fortbildungen angeboten. Man lernt nie aus.

Aber es ist kein Vorstellungsgespräch, es ist ein Aufnahmegespräch für eine Klinik, es geht um eine stationäre Aufnahme von mindestens sechs Wochen.

Galgenhumor oder Ironie lassen sich momentan nicht blicken.

Die Therapeutin findet ich passe dahin, sie meint es würde mir helfen - und ich bin erleichtert.

Nun geht mein "Fall" vor den Ausschuss. Weitere fremde Menschen werden darüber entscheiden, ob ich "eine Runde weiterkomme".

Ich will scherzen, aber der Witz schmeckt herb.

Ich hoffe bekomme diese Hilfe, denn ich weiß ich brauche sie, obwohl ich sie nicht brauchen will.
Zwei Seiten...warm oder kalt, schwarz oder weiß. Ich möchte die Schattierungen - ich möchte die Mitte.
Und werde alles tun, sie zu finden.

...         ...        ...        ...    

Hier; ca eine Woche später.

Freizeichen, keine Wartemusik ( sehr gut, sowas nervt mich manchmal extrem ), und dann eine freundliche Stimme. Sie sagt ihren Text und ich erwidere ihn mit meinem.

Dann die Antwort...

Ich werde aufgenommen...

krankeschwester

2 Kommentare:

  1. Du wurdest von mir getagged :) ich würde mich sehr freuen, wenn du mitmachst! Weitere Infos findest du bei mir unter http://abenteuerlandgeschichten.blogspot.de/2013/09/ich-wurde-getagged.html

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  2. herzlichen Glückwunsch! ein klinikaufenthalt kann wikrlich entlastend sein...

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