src='http://blog-zug.com/widget.php?id=2677803852839521037' frameborder=0 height=70 scrolling=no width=164

Dienstag, 13. August 2013

Auf dem Weg

"Nun geh schon hinein", sagte sie und nickte mir aufmunternd zu.

In meinem Magen machte sich das altbekannte Gefühl bereit, diese Ahnung, dass das Öffnen dieser Tür nichts Gutes bringen würde.

"Ich kann nicht. Was ist wenn das was dahinter ist, noch schlimmer ist, als sie denken?"

Sie schüttelte den Kopf und wies mit der Hand auf das Schloss. Da erst bemerkte ich den großen Schlüssel in meiner Hand. Ich hatte das Gefühl sein Gewicht wurde von Minute zu Minute schwerer.

Ungeduldig schnalzte sie mit der Zunge.
" Nun schliess schon auf. Es kann doch nichts schlimmeres dahinter stecken, als dies hier."

Sie machte eine ausladende Handbewegung und deutete auf die alten, verstaubten Möbel, die kaputten Fenster, die Risse in den Wänden und auf das durchlässige Dach, dem mehr als ein paar Dachziegel fehlten.

" Besser dies, als etwas Unbekanntes?" fragte sie und lächelte mich aufmunternd an.

"Ich bin mir nicht sicher" antwortete ich und drehte den Schlüssel in meiner Hand.
Ich fing an mir die Tür genauer anzusehen. Sie war stabil, wirkte aber nicht klobig. An ihrem Rahmen splitterte weißer Lack ab. Die Tür selbst war matt braun gestrichen.
Das Schloss sah klein aus, geradezu winzig im Vergleich zu der Größe des Schlüssels.

Ich schüttelte den Kopf und steckte ihn in das leicht verrostete Schloss. 
"Könnten sie vielleicht zuerst?" fragte ich sie zögerlich und ahnte schon bevor ich sie ansah, dass ihr Kopfschütteln ein klares Nein war, wie es deutlicher nicht hätte seien können.

Ich atmete tief durch und bewegte den Schlüssel im Schloss.
Ich war verblüfft wie leicht er sich umdrehen ließ. Die Klinke ließ sich schwer herunterdrücken und meine Angst übernahm wieder die Oberhand.
Vielleicht sollte ich es doch lieber verschlossen lassen. Noch ist nichts passiert.

Als hätte sie meine Gedanken gelesen, legte sie ihre warme Hand auf meine und wir drückten gemeinsam die Klinke herunter.
Schnell stieß ich die Tür ganz auf. Augen zu und durch.
Der erste Schritt war getan.

Sie trat über die Schwelle und sah mich herausfordernd an. "Nun komm schon, du schaffst das auch. Ich bin bei dir. Ich helfe dir hinüber, aber weitergehen musst du dann allein."

Ich atmete nocheinmal tief durch und trat hinein ins Unbekannte.

Und was mich dort erwartet hat? Das kann ich euch noch gar nicht richtig sagen.
Ich bin noch auf dem Weg.

krankeschwester

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen